Bunker


Feldpostbrief Nr. 18 vom 17. November 1944

18.)                                                                Osten, den 17/11. 44

Meine Liebe Ellermaus, liebe Kinder!

Schnell wieder ein Lebenszeichen von mir, es geht immer so schlecht mit dem Schreiben, denn im Bunker haben wir kein Licht auch keinen Tisch geschweige denn Sitzgelegeheiten. Welche zu bauen lohnt ja nicht, denn man weiß ja nicht wie lange man hierbleibt. Haben heute schon wieder was anderes besichtigt, deren Aufbau durch zivile Arbeitskräfte ich leiten soll. Da habe ich nun die Gasgeschichte, nun noch diese Tagesarbeit, wenn ich dann noch des Nachts in den Graben muß, dann bleibt mir tatsächlich keine Zeit zum Schlafen. Ich muß mal sehen, wie ich das machen kann. Gestern habe ich am Tage auch kein Auge zu- gemacht, die Nacht vorher 14 Stunden heute Nacht auch 14 Stunden ununter- brochen gestanden, dann hatte ich heute früh gerade 2 Stunden gelegen, da mußte ich zum Komp.Führer, wir gingen die neue Stellung besichtigen und legten dabei deren Aufbau fest.  weiterlesen ...



Feldpostbrief Nr. 16 vom 12. November 1944

16)                                                                   Osten, den 12.11.1944

Mein liebe Ellermaus, liebe Kinder!

Heute, Sonntag, will ich Euch ma ein paar Zeilen schreiben, es wird nur ein kurzer Brief, denn mein Papier ist fast alle, aber etwas will ich doch schreiben. Habe nämlich heute Nacht  einen schlechten Traum gehabt, habe vom Dieter geträumt, der saß bei Max Janke mit in der Wanne, als ich vorbei kam sah ich ihn, er machte so ein trauriges Gesicht, auch war sein Gesicht schmutzig, so als wenn er etwas duchgemach hat. Kann nun heute den ganzen Tag den Gedanken nicht los werden, hoffentlichist dort nichts passiert. Schreib mir recht bald. Sitze nun hier in dem warmen Bunker und schreibe, ab morgen geht es dann wieder in den Graben. Bin hier im äußersten Winkel des großen Weichselbogens, z. Zt. aber ruhig.  weiterlesen ...



Feldpostbrief Nr. 15 vom 11. November 1944

15)                                                 Osten, den 11.11.44

Meine liebe Ellermaus, liebe Kinder!

Endlich will ich wieder ein Lebens- zeichen von mir geben, aber wie Du ja schon aus meinem letzten Brief ent- nommen hast, waren wir auf der Fahrt. Angekommen sind wir nun schon seit ein paar Tagen, Gelegenheit zum Schreiben hatte ich aber erst einmal bei den Panzern wo ich den vorigen Brief sandte, wo wir waren war es schlecht mit Wasser bestellt, auf der Fahrt und beim Marschieren war auch keine Gelegenheit. Dann mußte ich gleich nachdem wir einen Tag dort waren noch mit 2 Uffz. (=Unteroffizieren, Anm. des Erfassers) als Vorkommando zu den neuen Stellungen zwecks Einweisung. Es war eine Fahrt auf LKW, ich kann Euch sagen, mal waren wir in der linken, bald in der rechten Ecke, so eine Schaukelei, dann ca. 10 km zu Fuß bis zum Ziel, daß alles in der Nacht. Bin jetzt in Polen, zwischen Warschau u. Krakau, jedenfalls ist mir wohler das ich aus der Slowakei heraus bin, man ist doch wenigstens näher der Heimat, dort war es zu weit. Jetzt sitze ich in einem Bunker u. schreibe Euch, hier sitzt man wenigstens warm, überall sind Öfen, sitze also dicht da- neben, es ist jetzt 5oo Uhr, wollten eigentlich mit dem Komp.Führ. (=Kompanieführer, Anm. des Erfassers) um 4 Uhr durch die Stellungen gehen, aber es ist zu dunkel, und ich kann ja Nachts nicht sehen, da sind eben nur die beiden an- deren mitgegangen.  weiterlesen ...



19.12.43

Mein liebes Frauchen

Ich will heute wieder ein paar Zeilen schreiben,  ein paar Tage habe ich schon keine Post mehr bekommen, man wird hier aber auch anspruchsloser mit der Post, man freut sich schon wenn man alle 8 Tage mal etwas dabei hat. Ich schicke auch keine Luftpostmarken mehr zu dir, ich glaube die Post geht von dir genauso schnell ohne Marke oder es verzögert sich nur um ein paar Tage, heim geht die Post mit Marke bestimmt schneller, du hattest doch auch mal von einem Päckchen geschrieben, wann hast du das eigentlich abgeschickt, bis jetzt ist noch nichts hier angekommen. Es haben ja schon welche Päckchen bekommen aber nur wenig. Es ist halt wieder Mist die Krim ist halt auch wieder eine Insel durch das sie noch abgeschnitten ist, meiner Ansicht nach kommt die Post mit dem Schiff, da dauert es ja auch immer eine Ewigkeit.  weiterlesen ...



14.12.1943

Mein liebes Frauchen

Deine Briefe 37 + 38 habe ich heute endlich erhalten. Ich schreibe in Zukunft nur noch an dich mit Luftpost, da hast du die Post schneller ich habe gemerkt zu mir kommt die Post ohne Marken genauso schnell. Es ist für mich immer eine Beruhigung wenn ich Post von Euch erhalte und es ist noch alles in Ordnung der Gedanke von dir in einem Bunker zu schlafen ist nicht schlecht mir ist es sogar lieb wenn du ihn auch aufsuchst da bist du doch wenigstens sicher. Du mußt halt etwas mitnehmen gegen die Kälte du glaubst nicht was der Mensch alles aushalten kann. Mir geht es noch ganz gut. Wir haben uns jetzt zu zweit einen Bunker gebaut sogar mit Ofen, aber es gibt kein Holz hier. Ich kann dir sagen so wie es aussieht, ich glaube du würdest mich gar nicht kennen. Letzt hatte ich auch 2 kleine Tafeln Schokolade (... nicht leserlich ...) ich hätte so gern für Gisela etwas aufgehoben aber wie, die ist mir da ver(... nicht leserlich ...) da habe ich sie selber gegessen.  weiterlesen ...



7. Oktober 1944

1)                     Liebe Ellemaus, liebe Kinder!

Mein ersten Brief von der Fahrt schreibe ich im fahrenden Zug, aber du wirst ja alles lesen können. [1?] mal den Abschied. Ihr werdet ja den Fliegerangriff [3?] erlebt haben, und wie ich mich in Spandau habe, sind ja dort keine Bomben gefallen und Ihr werdet ja hoffentlich wenn auch mit Verspätung gut u. gesund nach Hause gekommen sein. [Uns?] dagegen ist es sehr schlecht ergangen, ich bin das erstemal um mein Leben gelaufen, aber wie! Es war furchtbar, haben 4 Tote und 18 Verwundete zu beklagen, unseren Zug konnten wir nicht mehr benutzen, direkt vor der [2?] haben wir ge-legen u. sind erst nach dem Nachtalarm weiter gefahren, jetzt befinden wir uns  weiterlesen ...


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