14.12.1943

Mein liebes Frauchen

Deine Briefe 37 + 38 habe ich heute endlich erhalten. Ich schreibe in Zukunft nur noch an dich mit Luftpost, da hast du die Post schneller ich habe gemerkt zu mir kommt die Post ohne Marken genauso schnell. Es ist für mich immer eine Beruhigung wenn ich Post von Euch erhalte und es ist noch alles in Ordnung der Gedanke von dir in einem Bunker zu schlafen ist nicht schlecht mir ist es sogar lieb wenn du ihn auch aufsuchst da bist du doch wenigstens sicher. Du mußt halt etwas mitnehmen gegen die Kälte du glaubst nicht was der Mensch alles aushalten kann. Mir geht es noch ganz gut. Wir haben uns jetzt zu zweit einen Bunker gebaut sogar mit Ofen, aber es gibt kein Holz hier. Ich kann dir sagen so wie es aussieht, ich glaube du würdest mich gar nicht kennen. Letzt hatte ich auch 2 kleine Tafeln Schokolade (... nicht leserlich ...) ich hätte so gern für Gisela etwas aufgehoben aber wie, die ist mir da ver(... nicht leserlich ...) da habe ich sie selber gegessen.

Vielleicht kann ich Weihnachten etwas schicken, ich habe nähmlich eine Marke für ein Päckchen Richtung Heimat das muß ich doch ausnutzen, für Weihnachten hätte es ja doch nicht mehr gereicht, da bekommt Gisela halt später etwas. Ich freue mich das Gisela etwas frech ist, ich ich möchte jetzt dabei sein damit ich sie so erziehen könnte wie ich sie gern hätte, die Möbel soll sie mir aber nur ganz lassen sonst bekommt sie es mit mir zu tun das kann ich (... nicht leserlich ...)

Ich will Euch heute auch schon ein frohes Fest wünschen, auch allen anderen,  ich schreibe dieses Jahr an niemanden unter den Umständen wie man hier hat macht das schreiben keinen Spaß. Richtet Euch bei dem Fest so gut und gemütlich ein wie es geht, kauft Euch einen guten Kaffee und ein Stück Kuchen werdet ihr schon haben, denkt dann auch mal an Vati dann bin ich schon zufrieden. Für heute will ich Schluß machen es grüßt und küßt Euch herzlich Euer

Vati

Gruße an meine Mutter

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