Feldpostbrief Nr. 14 vom 6. November 1944

14)                                                     Osten, den 6.11.44

Liebe Ellermaus, liebe Kinder!

Schnell ein Lebenszeichen, wir machen gleich weiter, sind aus der Stellung heraus u. jetzt weiter hinten auf dem Marsch nach dem Gouvernement? Hatte ja einem Kam. [Kameraden, Anm. des Erfassers] einen Brief für Dich aufgegeben, aber der ist genau so versprengt von der Truppe wie ich, und ich weiß nun nicht ob er den Brief Nr. 13 losgeworden ist. Bin nämlich beim Marsch in dem Lehmschlamm von meiner Einheit abgerissen, habe noch 2 Kam. getroffen, dann haben wir uns allein auf den Weg gemacht und sind zu einer [...] Einheit unserer Division gestoßen, die den selben Weg hat.

Wo es genau hingeht weiß ich noch nicht. Nun über diesen Marsch, werde ich dir noch berichten, es war ein Jammer. Heute Nacht haben wir nun ein Dach über dem Kopf gehabt, es war auch schön warm, aber man ist daran doch nichtg gewöhnt habe schlecht geschlafen, sonst haben uns aber die Kam. bei denen wir übernachten haben, gut bewirtet. Habe heute früh schönen warmen Kaffee dann Butter u. Marmelade zum Kaffee gehabt, dann noch gab man uns eine Schüsel Pudding, einfach fabelhaft, man konnte sich wieder einmal gewaschen u. rasiert, fühlt sich wie neugeboren. Nun ich werde Dir darüber noch mals genaueres schreiben, denn die Zeit drängt, wollen mal sehen, ob wir heute zu unserer Truppe stoßen werden.

Aber sonst geht es mir wieder gut, alle Strapazen hat man schon wieder vergessen, jedenfalls bin ich froh, aus diesen Lehm- löchern heraus zu sein, alles andere mein Kind später, jetzt geht es weiter.j

Viele herzliche Grüße

                  u. innige Küsse

                             Dein Bert

                                    Euer Papa!

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